Der Pelzmärtel ist eine besondere Gestalt, die in evangelischen Gemeinden Frankens am Martinstag, dem 11. November, erscheint. Dieser Brauch ist eine fränkische Variante und findet traditionell als Alternative zum Nikolaus statt. Kinder freuen sich auf diesen Tag, denn es gibt kleine Geschenke, und die mystische Gestalt des Pelzmärtels hat eine lange Geschichte.
Von uns gibt es ein paar liebevolle Ausmalbilder am Ende dieses Beitrags.
Wann kommt der Pelzmärtel?
Der Pelzmärtel kommt jedes Jahr am 11. November. Dieser Tag ist als Martinstag bekannt und ehrt den Heiligen Martin. Da der Pelzmärtel als Pendant zum Nikolaus in den evangelischen Gemeinden entstanden ist, hat man sich für den Martinstag als festen Termin entschieden – also früher als die klassischen Nikolausbesuche im Dezember.
Was sagt der Pelzmärtel den Kindern?
Der Pelzmärtel hat eine besondere Aufgabe: Er zählt die guten und schlechten Taten der Kinder auf. Diese Informationen erhält er heimlich von den Eltern und nutzt sie, um den Kindern spielerisch ihre Taten des Jahres vor Augen zu führen. Der Pelzmärtel bleibt freundlich und symbolisiert eher das Prinzip der Erziehung ohne Strafe.
Was bringt der Pelzmärtel mit?
Früher trug der Pelzmärtel eine Rute und „pelzte“ (schlug) damit die unartigen Kinder. Heute ist die Rute nur noch ein symbolisches Accessoire und der Pelzmärtel bringt stattdessen kleine Geschenke mit: Obst, Nüsse und traditionelles Weihnachtsgebäck. Diese Gaben spiegeln die einfache Freude und den Brauch wider, den Kindern kleine Aufmerksamkeiten zu schenken.
Woher kommt der Name „Pelzmärtel“?
Das Wort „Pelzmärtel“ setzt sich aus „Märtel“ – der fränkischen Verkleinerungsform für Martin – und „Pelz“ zusammen. Das Wort „Pelz“ leitet sich vom mitteldeutschen „pelzen“ ab, was „prügeln“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Brauch als Erziehungsmaßnahme eingesetzt, heute ist der Pelzmärtel eine kinderfreundliche Figur, die positive Verhaltensweisen hervorhebt.
Pelzmärtel in anderen Regionen Deutschlands
Der Brauch des Pelzmärtels ist in ähnlicher Form auch in anderen Regionen verbreitet. In Schwaben heißt er „Belzmärtel“ und erscheint dort oft zusammen mit dem Nikolaus am 6. Dezember. Manche Belzmärtel ziehen am Heiligen Abend durch das Dorf und vertreiben mit lautem Glockengeläut böse Geister. Solche Varianten sind auch aus dem Erzgebirge und Teilen Bayerns bekannt.
Ein fränkischer Brauch voller Geheimnisse
Der Pelzmärtel ist ein Stück fränkisches Kulturgut, das Kinder begeistert und die dunkle Jahreszeit einläutet. Die Tradition hält die Erinnerung an Sankt Martin und die christlichen Werte der Region wach. Die Eltern unterstützen diesen Brauch, indem sie dem Pelzmärtel Geschichten über die Kinder des Jahres erzählen und so den Besuch des Pelzmärtels für die Kleinen zu einem spannenden Erlebnis machen.
Wie ist der Pelzmärtel heute verbreitet?
Der Brauch des Pelzmärtelns ist heute vor allem in Franken und in einigen evangelischen Gemeinden Süddeutschlands verbreitet. Er wird vor allem in Regionen mit starker fränkischer Tradition, wie Kleinstädten und ländlichen Gebieten, gepflegt. Hier wird der Pelzmärtel von vielen Familien als besondere Alternative zum Nikolaus gefeiert.
In anderen Teilen Deutschlands ist der Brauch weitgehend unbekannt oder hat sich in verschiedenen Varianten entwickelt. So gibt es in Schwaben die Figur des Belzmärtels, der in manchen Gegenden mit dem Nikolaus oder dem Christkind in Verbindung gebracht wird. Diese Varianten sind jedoch deutlich weniger verbreitet und bekannt.
In jüngster Zeit erlebt der Pelzmärtel-Brauch in Franken eine gewisse Wiederbelebung, insbesondere durch Heimatvereine, Schulen und Familien, die an die Tradition erinnern und den Brauch an die jüngere Generation weitergeben. Häufig wird er in Form von Schulprojekten, kleinen Theaterstücken oder Dorffesten gefeiert, bei denen die Figur des Pelzmärtels spielerisch inszeniert wird.
Insgesamt bleibt der Pelzmärtel ein lokal begrenzter, aber beliebter Brauch, der vor allem in seiner Region fest verwurzelt ist.
Pelzmärtel Ausmalbilder
Anleitung zu den Ausmalbildern: Klicke auf das gewünschte Ausmalbild, um es zu vergrößern. Anschließend mit der rechten Maustaste darauf klicken und „Bild speichern unter…“ auswählen, um es herunterzuladen. Nun kann es immer wieder ausgedruckt werden … Viel Spaß beim Ausmalen!
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